In manchen Bezirken findet sich trotz Parkpickerl schwer ein Parkplatz, auch weil zwischen Montag und Freitag dieselben Autos auf denselben öffentlichen Parkplätzen stehen. Unberührt, unbewegt. Gehören geparkte Autos überhaupt auf die Straße?
Schon mal versucht, im 9. Bezirk einen Parkplatz zu finden? Oder am Abend um die Thaliastraße herum? Eigentlich nehme ich das Auto, weil ich schneller und angenehmer ans Ziel kommen möchte, als mir der öffentliche Transport erlaubt. Bei 20 Minuten Parkplatzsuche und einem zusätzlichen Fuß- und manchmal Schleppweg von 5 bis 10 Minuten büßt das Auto jedoch einen Teil seiner Bequemlichkeit ein. Wie machen das Leute, die auf das Auto angewiesen sind?
Warum haben wir in manchen Bezirken trotz Parkpickerl Parkplatznot? Der Hauptgrund ist klar: Es gibt zu viele Autos. Ein anderer ist ihre Immobilität, sprich die Wochendauerparker. Wer häufig im selben Grätzel parkt, wird feststellen, dass gewisse Straßen und Gassen praktisch die ganze Woche zugeparkt sind – und zwar von denselben Autos an derselben Stelle. Nun ist es einerseits vorbildlich, dass offenbar viele Anrainerinnen ihr Auto möglichst wenig benützen, vermutlich nur, um am Freitagabend in eines der nähergelegenen Bundesländer zu fahren. Auch wenn das Umwelt und Lungen schont, hat es zur Folge, dass Wiens Straßen mancherorts mit immobilen Autos zugeparkt sind. Eine unbekannte Anzahl an Parkplätzen dient als Lagerplatz für die Gefährte der Wochenendfahrerinnen und – zwangsweise – Anrainerinnen. Denn nur diese können dieses Verhalten praktizieren.
Autos flächendeckend versenken
Schön wäre, wenn man diese Autos während der Woche in unterirdischen Stapelgaragen zwischenlagern könnte. Dann könnte ein Teil der oberflächlichen Parkplätze entfernt und der Grund bepflanzt oder mit Bänken und Spielmöbeln versehen werden. Oder man zieht einen Radstreifen, der breiter ist als die Längsseite eines Laptops.
Blechkolonnen sind einerseits optisch nicht schön, denn netter wäre irgendwelches Grünzeugs, das eklatant viel klimafreundlicher ist und bei heißen Sommertemperaturen etwas zur Klimaregulation beisteuert. Psychisch, dazu gibt es die eine oder andere Studie, ist die Natur großflächigen Anordnungen von Blechobjekten oder Beton ohnehin überlegen.*
Also, wie bringt man die „Parkkleber“-Besitzerinnen dazu, ihr Verhalten zu überdenken? Angesichts der etwa 160 Euro Jahresgebühr fürs Anrainerinnenparken ist der Vorschlag, in eine Parkgarage zu wechseln, natürlich lächerlich. Es ist nicht fair, den Anrainerinnen keine Parkplätze zur Verfügung zu stellen, aber wirtschaftlich rentieren tun sich die Dauerparkerinnen nicht. Die Jahresgebühr entspricht circa 76 Einzelparkstunden (zwischen 9 und 22 Uhr). Autobesitzerinnen haben ja nicht automatisch ein Anrecht auf einen Gratisteil am öffentlichen Grund in dem Bezirk, in dem sie wohnen.
Der Bezirk – Autoabstellplatz für Wochenendpendler
Soll man den Wochenendpendlerinnen sagen, sie sollen, wenn sie ihr Auto praktisch eh nicht benützen, endlich auf Zug und Bus umsteigen? Kann man, aber so weit können sie wohl auch selbst denken. Soll man Anrainerinnen-„Parkkleber“ teurer machen? Kann man und ist vermutlich auch effektiv, aber es wird wohl zu Protesten führen. Was man schon tun könnte, ist, bei Neubauten verpflichtende Sammel-Stapelgaragen einzuführen und die Langzeit- (also mehr als 24 h am Stück) Anrainerinnenparkplätze dorthin zu verschieben. Wem das zu mühsam ist, der zahlt wie alle anderen.
Vermutlich gibt es noch bessere Ideen. Jedenfalls gehört das arbeitswochenweise ruhende Blech in den städteplanerischen Diskurs. Und in den persönlichen. Wenn ich ein Auto habe und es ein-, zweimal die Woche benütze, darf ich mich auch ohne Verbot und Strafsteuer fragen, ob z. B. ein Carsharing-Abo meine Bedürfnisse nicht besser abdeckt und einfach weniger mühsam ist. Für mich und für meine Mitwelt.
In manchen Bezirken findet sich trotz Parkpickerl schwer ein Parkplatz, auch weil zwischen Montag und Freitag dieselben Autos auf denselben öffentlichenParkplätzen stehen. Unberührt, unbewegt. Gehören geparkte Autos überhaupt auf die Straße?
Schon mal versucht, im 9. Bezirk einen Parkplatz zu finden? Oder am Abend um die Thaliastraße herum? Eigentlich nehme ich das Auto, weil ich schneller und angenehmer ans Ziel kommen möchte, als mir der öffentliche Transport erlaubt. Bei 20 Minuten Parkplatzsuche und einem zusätzlichen Fuß- und manchmal Schleppweg von 5 bis 10 Minuten büßt das Auto jedoch einen Teil seiner Bequemlichkeit ein. Wie machen das Leute, die auf das Auto angewiesen sind?
Warum haben wir in manchen Bezirken trotz Parkpickerl Parkplatznot? Der Hauptgrund ist klar: Es gibt zu viele Autos. Ein anderer ist ihre Immobilität, sprich die Wochendauerparker. Wer häufig im selben Grätzel parkt, wird feststellen, dass gewisse Straßen und Gassen praktisch die ganze Woche zugeparkt sind – und zwar von denselben Autos an derselben Stelle. Nun ist es einerseits vorbildlich, dass offenbar viele Anrainerinnen ihr Auto möglichst wenig benützen, vermutlich nur, um am Freitagabend in eines der nähergelegenen Bundesländer zu fahren. Auch wenn das Umwelt und Lungen schont, hat es zur Folge, dass Wiens Straßen mancherorts mit immobilen Autos zugeparkt sind. Eine unbekannte Anzahl an Parkplätzen dient als Lagerplatz für die Gefährte der Wochenendfahrerinnen und – zwangsweise – Anrainerinnen. Denn nur diese können dieses Verhalten praktizieren.
Schön wäre, wenn man diese Autos während der Woche in unterirdischen Stapelgaragen zwischenlagern könnte. Dann könnte ein Teil der oberflächlichen Parkplätze entfernt und der Grund bepflanzt oder mit Bänken und Spielmöbeln versehen werden. Oder man zieht einen Radstreifen, der breiter ist als die Längsseite eines Laptops.
Blechkolonnen sind einerseits optisch nicht schön, denn netter wäre irgendwelches Grünzeugs, das eklatant viel klimafreundlicher ist und bei heißen Sommertemperaturen etwas zur Klimaregulation beisteuert. Psychisch, dazu gibt es die eine oder andere Studie, ist die Natur großflächigen Anordnungen von Blechobjekten oder Beton ohnehin überlegen.*
Also, wie bringt man die „Parkkleber“-Besitzerinnen dazu, ihr Verhalten zu überdenken? Angesichts der etwa 160 Euro Jahresgebühr fürs Anrainerinnenparken ist der Vorschlag, in eine Parkgarage zu wechseln, natürlich lächerlich. Es ist nicht fair, den Anrainerinnen keine Parkplätze zur Verfügung zu stellen, aber wirtschaftlich rentieren tun sich die Dauerparkerinnen nicht. Die Jahresgebühr entspricht circa 76 Einzelparkstunden (zwischen 9 und 22 Uhr). Autobesitzerinnen haben ja nicht automatisch ein Anrecht auf einen Gratisteil am öffentlichen Grund in dem Bezirk, in dem sie wohnen.
Soll man den Wochenendpendlerinnen sagen, sie sollen, wenn sie ihr Auto praktisch eh nicht benützen, endlich auf Zug und Bus umsteigen? Kann man, aber so weit können sie wohl auch selbst denken. Soll man Anrainerinnen-„Parkkleber“ teurer machen? Kann man und ist vermutlich auch effektiv, aber es wird wohl zu Protesten führen. Was man schon tun könnte, ist, bei Neubauten verpflichtende Sammel-Stapelgaragen einzuführen und die Langzeit- (also mehr als 24 h am Stück) Anrainerinnenparkplätze dorthin zu verschieben. Wem das zu mühsam ist, der zahlt wie alle anderen.
Vermutlich gibt es noch bessere Ideen. Jedenfalls gehört das arbeitswochenweise ruhende Blech in den städteplanerischen Diskurs. Und in den persönlichen. Wenn ich ein Auto habe und es ein-, zweimal die Woche benütze, darf ich mich auch ohne Verbot und Strafsteuer fragen, ob z. B. ein Carsharing-Abo meine Bedürfnisse nicht besser abdeckt und einfach weniger mühsam ist. Für mich und für meine Mitwelt.